2020

Große Freude im Kindergarten St. Elisabeth und bei dessen Träger, den Pfarrcaritas-Verband Pfarrkirchen: Das von Erzieherin Yvonne Mellau 2018 ins Leben gerufene und ehrenamtlich betreute Kinder- und Jugendtheater „Amiko“ ist mit dem Niederbayerischen Integrationspreis ausgezeichnet worden.

Regierungspräsident Rainer Haselbeck hat den Preis an drei Projekte und Initiativen überreicht, die in besonderer Weise die Integration von Migranten in Niederbayern unterstützen. Wegen der aktuellen Corona-Krise konnte die Verleihung allerdings nicht wie üblich bei einem großen Festakt stattfinden. Daher nahmen die Preisträger in kleinem Rahmen ihre Urkunden und das vom Bayerische Staatsministerium des Innern, für Sport und Integration gestiftete Preisgeld in Gesamthöhe von 6000 Euro entgegen. 2500 Euro davon fließen nach Pfarrkirchen.

Und so machten sich Yvonne Mellau und Pfarrcaritas-Vorsitzender Christian Steiger auf den Weg zu diesem besonderen Termin nach Landshut. Dort unterstrich Haslbeck in seiner Laudatio den Stellenwert der Pfarrkirchner Theatergruppe. „Gesellschaftlicher Zusammenhalt ist nur mit gelungener Integrationsarbeit zu erreichen. Dafür braucht es Menschen, die sich mit großem Einsatz dem Ziel der Integration verschreiben. Genau das würdigt der Niederbayerische Integrationspreis.“ Er zeichne Institutionen und Menschen aus, die andere dabei unterstützen, Teil unserer Gemeinschaft zu werden. „Sie sind mit ihrem außerordentlichen Engagement wichtige Vorbilder. Der Preis soll eine Anerkennung für die Ausgezeichneten sein und ein Beispiel für möglichst viele andere“, betonte Rainer Haselbeck.

Der Regierungspräsident ging auch speziell auf die Arbeit von „Amiko“ ein. Das Projekt biete für Kinder von vier bis sechs Jahren aus vielen Herkunftsländern kostenlos ein Theater an und fördere damit deren Gemeinschaftssinn und Kommunikationsfähigkeit. Zusammen mit der Jugendgruppe des Schülerzentrums „Krabat“ würden gemeinsam Bühnenstücke entwickelt.

Von einem „sehr, sehr schönen Weihnachtsgeschenk“ spricht Pfarrcaritas-Vorsitzender Christian Steiger voller Stolz. Das Preisgeld werde man für die multimediale Ausstattung des Kindergartens verwenden – von Büchern bis zur Technik. Und Steiger spart nicht mit Lob für Yvonne Mellau, dem Motor von „Amiko“, die den Kindern mit diesem Theater Literatur nahe bringt: „Sie macht alles in ihrer Freizeit ehrenamtlich, jenseits ihrer bezahlten Tätigkeit als Erzieherin.“

Die Initiatorin des Projekts freut sich natürlich ebenfalls sehr über die Auszeichnung, die für sie völlig überraschend kam: „Das habe ich nicht erwartet.“ Den Preis wertet sie als Anerkennung, aber auch auch als Ansporn, den eingeschlagenen Weg fortzusetzen. „Mit den Kindern zu arbeiten, macht unheimlich viel Spaß“, sagt Yvonne Mellau.

Einmal pro Woche trifft sie sich mit ihrer Theater-Truppe am Montag von 15 bis 16.30 Uhr im Kindergarten, um auf der Grundlage eines Kinderbuchs ein Stück zu entwickeln. „Mit großer Begeisterung sind die Vier- bis Sechsjährigen bei der Sache. Sie sprühen nur so vor Ideen“, freut sich Mellau. Allerdings stehen nur zwölf Plätze zur Verfügung. „Es gibt so viele Anmeldungen, die Warteliste ist lang. Aber erst wenn die Vorschulkinder ausscheiden, kann ich wieder neue Kinder aufnehmen“, bedauert Mellau.

Sprache bewertet sie als Schlüssel zur Welt. Für Sprachentwicklung, Inklusion, Integration und Zusammenarbeit mit den Eltern sei gerade das Theater prädestiniert. „Es ist ein Geschenk, Kinder aus sozial schwachen Familien und aus allen Ländern kostenlos Literatur und Märchen nahe bringen zu können.“ In diesem Zusammenhang dankt sie all ihren Unterstützern: der Pfarrcaritas mit den Vorsitzenden Christian Steiger und Christa Rembart, die auch als Theater-Schirmherrin fungiert, Bürgermeister Wolfgang Beißmann und der Stadtbücherei, die immer Stoff zur Verfügung stellt.

Bereits mehrere Stücke hat „Amiko“ inzwischen gemeinsam mit dem Schülerzentrum „Krabat“ auf die Bühne gebracht. Nach der Premiere mit „Ein Hoch auf H.C. Andersen und und seine Märchen“ im Jahr 2018 folgten etwa ein Schattentheater zum Thema „Die Freunde“ und das Michael-Ende-Projekt „Momo“.

Doch auch die kleinen Schauspieler hat Corona dieses Jahr hart getroffen. Eigentlich wollte Mellau ein neues Stück einstudieren und aufführen. Doch dazu kam es nicht. Statt gemeinsamer Proben musste die Truppe nach Kindergartengruppen aufgeteilt werden. Das Thema lautete dann immer „Wir haben Zeit für unsere Freunde“, verbunden mit Nachfragen nach deren Lieblingsbüchern, mit denen man sich dann beschäftigte. Schließlich hat der Name „Amiko“ seinen Ursprung in der internationalen Sprache Esperanto und bedeutet Freund, erklärt Yvonne Mellau.

Natürlich hofft sie, dass im neuen Jahr Normalität und somit wieder Leben in ihre Theatergruppe einkehren kann. Mit diesem Wunsch bleibt sie beileibe nicht alleine: „Die Kinder zählen schon die Tage, bis wir uns wieder treffen können.“

Einer schönen Tradition folgend sind die Pfarrkirchner Kinderbetreuungseinrichtungen (Kindertagesstätte Maria Ward, Evangelischer Kindertagesstätte, Pfarrcaritas-Kindergarten „St. Elisabeth“, Schülerzentrum „Krabat“ und Kinderkrippe „Zwergenburg“) auch heuer mit Nikolauspackerln beschenkt worden.

Wegen der Corona-Lage war der Besuches städtischen Nikolaus in den Kindertagesstätten abgesagt worden, doch eine Freude wollte Bürgermeister Wolfgang Beißmann den Mädchen und Buben trotzdem machen. Und so wurden die 785 Packerl in ein Fahrzeug des Bauhofs gepackt und an die Einrichtungen ausgeliefert. Zusammengestellt und beschafft hat die Stadt die Geschenke selbst. Dabei wurde nach den Worten Beißmanns besonderes Augenmerk auf Nachhaltigkeit gelegt. So enthalten die Packerl, die aus Papier gefertigt sind, Äpfel und Nüsse aus überwiegend regionaler Produktion sowie einen Nikolaus aus „Fairtrade-Schokolade“. Großzügig unterstützt wurde diese Aktion von den Einzelhändlern Edeka und REWE. Dafür bedankte sich der Bürgermeister, der die Packerl selbst ausgefahren hat. Die Leiterinnen der Einrichtungen freuten sich darüber und dankten im Namen der Kinder und Eltern.

Die Kitas selbst hatten sich einiges einfallen lassen, um den Kindern die Nikolaus-Geschichte – ohne Besuch des Heiligen –- auf andere Art zu vermitteln. So wurde z. B. im Schülerzentrum „Krabat“ in einer kleinen Nikolausfeier mit Geschichten und Gedichten vom Heiligen Mann erzählt, und es gibt einen kleinen Weihnachtsmarkt. Bei diesem umsorgen die größeren Kinder die kleineren, wie Leiterin Sandra Neumann-Sonnleitner, verriet.

Der erneute Lockdown beeinflusst unser Leben täglich. Besonders Kinder können das momentane Geschehen oft nur schwer verstehen. Gerade deshalb versucht man im Kindergarten St. Elisabeth den Alltag möglichst ohne Einschränkungen zu gestalten.

Die Kinder hätten nun schon Routine mit den gängigen Hygieneregeln und der Alltag könne in gewohnter Weise ablaufen, schildert das Team den Tagesablauf in der Einrichtung. So freue man sich nun auf die bevorstehende Adventszeit und bereite diese gemeinsam vor. Es wird fleißig gebastelt, gewerkelt, Plätzchenrezepte werden ausgesucht und natürlich der Besuch des Nikolaus vorbereitet.

Um die Wartezeit bis zum Weihnachtsfest zu verkürzen, wurden in allen vier Gruppen verschiedenste Adventskalender vorbereitet. Klar, dass die Kinder nun schon gespannt auf das Öffnen der ersten Türchen warten. Die Kalender wurden in jeder Gruppe individuell gestaltet, wobei keine materiellen Überraschungen auf die Kinder warten. Gerade im Hinblick auf das Jahresthema „Umwelt“ hat sich das Team Gedanken gemacht, Kalender ohne viel materiellen Verbrauch zu gestalteten. Zeit, gemeinsames Tun und gemeinsame Erlebnisse sollen im Vordergrund stehen.

So wird in der Sonnenscheingruppe beispielsweise jeden Tag ein Puzzleteil von einer Schnur geholt und eine Geschichte von König Kaspar dazu erzählt. Am Ende ergeben die Teile ein großes gemeinsames Bild.

Die Regenbogengruppe beschäftigt sich seit einiger Zeit mit dem Thema Wald. Daher war es naheliegend, zur Adventszeit eine weihnachtliche Waldlandschaft aufzubauen. Dabei wurden viele Wertstoffe wie etwa Joghurtfläschchen verwendet. Jeder daraus gebastelte Tannenbaum enthält eine Geschichte, welche die Kinder mit nach Hause nehmen und gemeinsam mit den Eltern am Abend in gemütlicher Runde lesen dürfen.

In der Regentröpfchengruppe sei der Kalender darauf ausgerichtet, die Partizipation der Kinder zu fördern, aber auch den Kindern nahe zu bringen, dass gemeinsame Zeit das wichtigste und wertvollste Geschenk sei, welches man bekommen oder verschenken könne. So finden sich in den 24 Kerzen des Kalenders verschiedene Aufgaben. Diese durften die Kinder vorher schon gemeinsam auswählen. So zum Beispiel: „Ein Bilderbuch aussuchen, welches wir dann allen Kindern im Stuhlkreis vorlesen“, „Ein Rezept auswählen, das wir morgen gemeinsam zubereiten“, „Morgen darfst du allein den Morgenkreis gestalten“ oder „Wo soll unser nächster gemeinsamer Ausflug hingehen?“, so Stefanie Attenberger die als Gruppenleitung, diese Idee hatte. Ein Säckchen ist mit Walnüssen gefüllt, eine davon ist die goldene Nuss. Jeder nimmt sich eine Nuss aus dem Säckchen und wer die goldene bekommt darf seine Adventskerze mit der Aufgabe öffnen.

In der vierten Gruppe finden die Kinder ebenfalls kleine Briefe mit ähnlichen Alltagsaufgaben. Im Gruppenraum schmücken kleine aufgehängte Häuser als Adventskalender den Raum weihnachtlich.

Einrichtungsleitung Daniela Brodschelm erzählt von einem Moment, der ihr vom letzten Kindergartenjahr noch sehr positiv in Erinnerung blieb: „Letztes Jahr im Winter machten wir einen Ausflug, es war sehr kalt. Am Morgen zogen wir im Adventskalender einen Zettel mit dem Rezept für einen Punsch. Als wir nach dem Spaziergang zurück in den Kindergarten kamen, kochte eine Kollegin mit den Kindern den Kirschpunsch. Wir saßen anschließend alle gemeinsam an den Tischen und wärmten uns mit dem leckeren Heißgetränk auf und erzählten Geschichten. Solche Momente sind sehr schön und auch wertvoll für die Kinder.“

Der Kindergarten St. Elisabeth hat sich wieder am bundesweiten Vorlesetag unter dem Motto: „Europa und die Welt“ beteiligt.

Mit dem Ziel, Freude für das Lesen und Vorlesen zu wecken, fanden in den einzelnen Gruppen zahlreiche Aktionen statt. Kindgerecht wurde in den einzelnen Gruppen das Thema umgesetzt. Die Sonnenscheingruppe las etwa den Mädchen und Buben das Buch „Gute Reise bunter Hahn“ vor und die Regentröpfchenkinder hörten eine Geschichte über europäische Waldtiere mit dem Titel „Nüsse haben kurze Beine“. Ein herzliches Willkommen galt den beiden Vorleserinnen an diesem Tag. Eine russische Mutter besuchte die Regenbogengruppe und half beim Vorlesen eines zweisprachigen Bilderbuchs. Bei „Der Dachs hat heute schlechte Laune“ wurde von der Mitarbeiterin der deutsche Text übernommen, während die Mutter die russische Übersetzung vorlas. „Die Kinder waren sehr begeistert von der unbekannten Sprache, während die russischen Kinder immer wieder schmunzeln mussten“, so eine Erzieherin aus der Regenbogengruppe.

Christa Rembart, 2. Vorsitzende des Pfarr-Caritasverbands und ehemalige Leiterin des Schülerzentrums Krabat, vermittelte auf kindgerechte und anschauliche Weise das Leben von Ludwig van Beethoven. Dazu hatte sie ein Buch mit vielen Bildern und Stationen des großen Komponisten zusammengestellt. Außerdem bekamen die Kinder ein Soundbuch mit mehreren Werken von Christa Rembart geschenkt. So könnten sie auch künftig der Musik, mit welcher der Komponist versuchte die Welt zu verbinden, lauschen. Nach dem erfolgreichen Aktionstag war man sich am Ende einig, dass sich der Kindergarten auch im nächsten Jahr wieder an der bundesweiten Veranstaltung beteiligen wird.

„Ihr Kinderlein kommet zur Krippe doch all….“, heißt es im traditionellen Weihnachtslied. Dieser Aufforderung kam gestern die Regentröpfchengruppe des Kindergarten St. Elisabeth nach, nachdem die Krippe in den Arkaden des alten Rathauses aufgebaut worden war.

Bei ihrem kleinen Ausflug durch die Stadt bewunderten die Kinder die wunderschöne Weihnachtsdekoration und wollten es den fleißigen Mitarbeitern des städtischen Bauhofs gleich nachtun. Sie behingen zwei kleine Weihnachtsbäume in der Pflegstraße mit selbst gebastelten Christbaumschmuck. Im Zuge ihrer Wanderung statteten die Kleinen anschließend auch der Krippe im Alten Rathaus einen Besuch ab.

Erst kurz zuvor hatte der Bauhof die Krippe aufgestellt. Diese würde, wie schon seit 20 Jahren, auf dem Pfarrkirchner Weihnachtsmarkt zu bewundern sein. Aufgrund der Corona-Krise wird es heuer jedoch keine Budenstadt geben (wir berichteten). Zu schade, wenn die Krippe dann heuer gar nicht zu sehen gewesen wäre. „Da hat sich der Platz im alten Rathaus einfach angeboten“, erklärt Bauhofleiter Siegfried Waschlinger.

Die Kinder staunten nicht schlecht und versammelten sich gleich aufgeregt vor der Krippe. Gruppenleiterin Stefanie Attenberger erzählte, was es mit dem kleinen Jesuskind auf sich hat und beantwortete die Fragen der neugierigen Kinder. Neben der Krippe steht auch der Wunschzettelbaum. „Da könnt ihr dann mit euren Eltern hingehen und eure Wünsche aufhängen“, erklärte Attenberger ihren Schützlingen.

Dann war der kleine Weihnachtsausflug aber auch schon wieder vorbei. Schön gereiht in Zweiergruppen traten die Kinder ihren Heimweg zurück zum Kindergarten an.

Auch in Zeiten von Corona ließ es sich das Team des Kindergartens St. Elisabeth nicht nehmen, das Martinsfest gebührend zu feiern.

So wurden wieder Lieder einstudiert, religionspädagogische Angebote nach Kett anschaulich gestaltet, aber auch Martinsgänse gebacken und Laternen gebastelt. Eines verlief dieses Jahr jedoch anders als die vergangenen Jahre – der alljährliche Martinsumzug. Dieser fand nicht wie gewohnt abends mit den Eltern statt, sondern wurde am Vormittag gruppenintern durchgeführt.

Es war ein besonderer Tag für die Kinder. So wurde im Morgenkreis die Legende des Heiligen Martins erneut aufgegriffen. Jede Gruppe besuchte anschließend die Kirche – die einen die Spitalkirche, die anderen die Stadtpfarrkirche. Dort wurde das Rollenspiel des Heiligen Martin vorgespielt sowie die einstudierten Lieder gesungen. Ein Höhepunkt war der Martinsumzug durch die Allee. Die Kinder ließen sich nicht beirren, dass es dieses Jahr bei Tageslicht mit der Laterne losging und hatten sichtlich Freude am Umzug.

Zum Schluss wärmte man sich an der gedeckten Tafel der jeweiligen Gruppe auf, es gab Kinderpunsch und die selbst gebackenen Martinsgänse. Die schönen Laternen durften die Kinder anschließend mit nach Hause nehmen und somit das Licht in die Familien tragen.

Den Kindern eine sichtbare Stimme geben – das war das Ziel der Unicef-Mitmachaktion zum diesjährigen Weltkindertag am vergangenen Sonntag. Besonders Kinder seien in den vergangenen Monaten oft stille Leittragende der Alltagseinschränkungen durch die Corona-Pandemie gewesen.

Die Mädchen und Buben des Schülerzentrums Krabat und die Studierenden der Fachakademie für Sozialpädagogik ließen sich das nicht zweimal sagen. Ab Montag konnte man die gesamte Woche lang den jungen Straßenkünstlern dabei zuschauen, wie sie ihre Zukunftswünsche und verbrieften Rechte bildlich mit Kreide auf die Straße brachten. In mehreren Gruppen waren sie im Stadtgebiet unterwegs. So malten die Kinder und Jugendlichen an der Grundschule überdimensionale Coronaviren und riesige bunte Gesichtsmasken, um ihrer Empörung über die aktuelle Krise Luft zu machen. Mit Darstellungen von Schulbüchern machten sie auf das Recht zum Lernen für alle Kinder unter allen Lebensbedingungen aufmerksam. Vor dem Rathaus II gab man sich den Träumen von einer intakten Natur mit Blumen, Bäumen, Schwammerln und Schmetterlingen hin.

Die Nachwuchskünstler beschränkten sich bei ihren Werken aber nicht auf die eigenen Wüsche und Träume, sondern machten darauf aufmerksam, wie Kinderrechte weltweit missachtet werden. So zum Beispiel auf dem Stadtplatz, direkt unterm Amtszimmer von Bürgermeister Wolfgang Beißmann, der sich am Dienstagnachmittag unter die jungen Akteure mischte. Dort erinnerten Kreidebilder an die vielen Kinder auf der Flucht, an Mädchen, die im Kindesalter verheiratet werden, und an die Kinder, die nicht einmal Schuhe besitzen.

Am Kirchenplatz war deutlich zu sehen, wie sehr sich Jugendliche mit dem aktuellen Weltgeschehen auseinandersetzen. „Black lives matter“, schrieben sie groß und bunt auf das Pflaster – und „stand your rights“ genauso markant daneben.

Schutz vor Missbrauch Gewalt und AusbeutungMit ihren bunten Bildern brachten sie die Botschaft des Weltkindertages auf den Punkt. „Kinder haben Rechte. Sie dürfen und sollen bei allen Fragen, die sie betreffen, mitbestimmen und sagen, was sie denken. Sie haben das Recht auf Schutz vor Missbrauch, Gewalt und Ausbeutung“, fasst Christa Rembart vom Schülerzentrum Krabat zusammen. „Jederzeit brauchen sie die Möglichkeit, um sich Informationen über ihre Rechte zu beschaffen. Ihre eigene Meinung dürfen sie jederzeit kundtun und zur Diskussion stellen.“

In zehn Punkten wurde die wichtigsten Kinderrechte in den UN-Kinderrechtskonventionen ratifiziert. Allerdings stehe nach wie vor die Aufnahme in das deutsche Grundgesetz aus. Der Staat würde dadurch stärker in die Pflicht genommen werden, kindgerechte Lebensverhältnisse zu schaffen, sagt Rembart. Zum Beispiel müsste er Kinderarmut stärker bekämpfen oder die Angebote für Bildung und Freizeit dem echten Bedarf anpassen.

Christa Rembart bedauert, dass der Weltkindertag am vergangenen Sonntag in der Öffentlichkeit nur wenig Beachtung gefunden habe. Sie glaubt: „Wenn die Kinderrechte im Grundgesetz verankert wären, wäre vielleicht in so mancher Talkshow über die aktuellen Belange der Kinder diskutiert worden.Vielleicht hätten Expertenrunden ihre Erkenntnisse zu kindgerechten Umweltbedingen oder Chancengleichheit in Bildungs- und Erziehungsfragen bekannt gegeben. Nichts davon war leider der Fall.“

Nachhaltigkeit ist das zentrale Ziel von Nationalparks. Durch Nutzung und Bewirtschaftung über lange Zeiträume hinweg entstanden sie als Kulturlandschaft, die es zu bewahren und kulturell zu pflegen, aber auch zu schützen gilt. Für das Caritas-Schülerzentrum Krabat, das sich in diesem und kommendem Schuljahr mit der Thematik „Nachhaltigkeit“ auseinandersetzt, ist es gerade für die älteren Schüler ein Muss, sich mit den Anliegen des Nationalparks Bayerischer Wald zu befassen.

Schließlich ist er der älteste in Deutschland, denn es gibt ihn bereits seit 1970. Somit feiert er heuer seinen 50. Geburtstag. Das Naturwaldreservat erstreckt sich auf nahezu 250 Quadratkilometer und beherbergt vom Aussterben bedrohte Pflanzen und Tiere und erfüllt in vollem Umfang die ökologischen Ziele des Nachhaltigkeitsgedankens. Aber auch das ökonomische Ziel wird in Form von „sanften“ Tourismus konsequent verfolgt. Durch die Pflege von Kultur, Brauchtum und Bewahrung des historischen Erbes wird schließlich der dritte Faktor von Nachhaltigkeit, nämlich die soziokulturelle Verantwortung, wahrgenommen.

Unter Leitung des Caritas-Vorsitzenden Christian Steiger machte sich daher eine Schülergruppe auf den Weg in den Bayerischen Wald, um den Gipfel des Lusens zu erklimmen. Mit seinen 1373 Metern gehört er zu den höchsten Erhebungen an der Grenze zu Tschechien. In der Nähe von Waldhäuser begann die Wanderung am oberen Lusenparkplatz. Auf dem Sommerweg ging es an der Glasarche vorbei. Die Zwischenetappe bot sich für Informationen über die lange Tradition der Glasherstellung in dieser Gegend an. Bevor die steile Himmelsleiter erreicht wurde, gab es schon zahlreiche Gelegenheiten zum Fotografieren, da mit zunehmender Höhe die Aussicht immer beeindruckender wurde.

Nach einer Verschnaufpause folgte der Aufstieg zum Blockmeer. Dieses gilt nicht umsonst als geologische Sehenswürdigkeit und typische Besonderheit für den Lusen. Man kann es als Wahrzeichen am Grenzkamm zwischen Bayern und Böhmen bezeichnen. Die Granitfelsblöcke, die den ganzen Gipfel bedecken, entstanden in der letzten Eiszeit durch Erosion und Frostverwitterung. Der Sage nach wurden sie allerdings vom Teufel aufgetürmt, um einen darunterliegenden Goldschatz zu bewahren.

Beim Aufstieg bewunderten die jungen Wanderer nicht nur den atemberaubenden Ausblick, sondern auch die bizarre Landschaft mit aus den Wäldern ragenden Baumruinen, die der Borkenkäfer geschaffen hat. Nicht ohne Stolz auf ihre Leistung versammelten sich schließlich alle unterm Gipfelkreuz. Von dort gingen Grüße zu den Angehörigen in aller Welt, die lebhaft Anteil an der Wanderung nahmen.

Das Lusenschutzhaus bot schließlich den idealen Platz für Rast und Stärkung. Der Winterwanderweg zurück zum Ausgangspunkt war zwar auch sehr erlebnisreich, aber doch wesentlich einfacher.

Seit etwa sieben Wochen hat der Großteil der Kinder den Kindergarten St. Elisabeth nicht mehr betreten. Dies ist sowohl für die Eltern, als auch für die Kinder eine große Umstellung. Die Mädchen und Buben verbringen die ein oder anderen Tage mit Langeweile zu Hause und vermissen die Einrichtung. Da das Team des Kindergartens St. Elisabeth trotz der Corona-Krise weiter arbeitet – selbstverständlich mit den einhergehenden Sicherheitsvorschriften – wurden es kreativ.

Die Mitarbeiterinnen bildeten sich weiter, bemalten den einst so tristen Gang zur hauseigenen Bibliothek und nähten. Damit die Kinder einen kleinen Einblick bekommen, was die Erzieherinnen im Kindergarten alles verschönern und vorbereiten, entschloss man sich, den Mädchen und Buben einen Brief zu schreiben. Darin enthalten war eine Fotocollage vom Team mit der Aussage: „Wir freuen uns schon auf Dich! Bleib daheim. Bleib gesund!“

Zudem bekam jedes Kind ein persönliches Schreiben mit einer Geschichte vom Osterhasen, Rezept zur Knetherstellung und Backrezepte. Ebenfalls waren einige Bastelideen enthalten – auch eine kleine Schokoladenüberraschung durfte nicht fehlen. Freudig stellte das Team fest, dass einige Kinder der Bitte nachgekommen sind und selbstgemalte Bilder an den Kindergarten schickten. Die Werke sind im Schaukasten am Spitalplatz öffentlich ausgehängt.

Aktuell kontaktieren die Gruppenerzieher die Vorschulkinder am Telefon. „Die Gespräche bereiten beiden Seiten große Freude“, sagt Leiterin Daniela Brodschelm. Die Fachkräfte bereiten zusammen einiges an Material für die Vorschulkinder vor, um den „Großen“ den Start in die Schule zu erleichtern. Jeder Schulanfänger bekommt eine Vorschulbox, welche die Eltern im Kindergarten abholen dürfen. Zudem wird im Eingangsbereich – neben dem Tauschschrank – eine Vorschulecke eingerichtet. Dort können die Schulanfänger mit ihren Eltern Arbeitsblätter abholen. Diese werden stetig ausgewechselt.

Und um den Kontakt mit den Familien aufrecht zu erhalten, folgt zeitnah ein weiterer Brief mit Informationen der Kindergartenleitung, so Brodschelm.

Am Unsinnigen Donnerstag haben die Mädchen und Buben der Caritas-Kinderkrippe Zwergenburg traditionell den Höhepunkt ihres Faschings gefeiert. Mit lautem Hallo wurden die kostümierten Zwerge am Morgen begrüßt und alle Masken bewundert. Im Anschluss folgte das Krapfenessen – wie seit Jahren von der Stadt spendiert. Frisch gestärkt starteten die Kinder in die Party. Erst durften die größeren Mädchen und Buben im benachbarten Kindergarten St. Elisabeth der Pfarrkirchner Faschingsgarde und dem Prinzenpaar bei den Auftritten zusehen. Danach tanzten alle Kinder in der Zwergenburg, sangen flotte Lieder und hatten riesigen Spaß. Mit Würstchen und Brezen ging ein sehr lustiger Vormittag zu Ende.