Nicht nur im Alten- und Pflegeheim St. Vinzenz prägt die Philosophie einer „wertschätzenden und respektierenden“ Grundhaltung gegenüber jedem Bewohner das Miteinander in der Einrichtung, auch im Schülerzentrum Krabat wird dies den Schülern und Schülerinnen vermittelt.
Nächstenliebe, Hilfsbereitschaft und anderen Menschen etwas Gutes tun sind grundlegende Gedanken der Vorweihnachtszeit. Die Jungen und Mädchen des Schülerzentrums Krabat bekommen in der Heimatzeitung oder den Sozialen Medien immer wieder mit, wie sich Einrichtungen, Schulen oder Gruppen für Mitmenschen einsetzen. Nun machten auch sie sich darüber Gedanken. Nach kurzer Überlegung war man sich einig, dass die Pflegekräfte und Mitarbeiter von Altenheimen zurzeit besonders viel leisten und darum eine kleine Aufmerksamkeit verdienen. Darum haben sich die Kinder und Jugendlichen entschieden, das Caritas Altenheim St. Vinzenz von Paul zu unterstützen.
Freude überkleine Leckereien
In der 3. Adventswoche buken, verzierten und verpackten die Schüler und Schülerinnen mit großem Eifer für das Seniorenheim. Gemeinsam gestalteten sie ein kleines Plakat mit Fotos von der Herstellung diverser Leckereien. Schließlich machten sich einige Teilnehmer mit ihren Betreuern auf den Weg nach Mooshof zu St. Vinzenz.
Mit großer Freude wurden sie bereits am Eingang von Christine Cwik (Verantwortliche Pflegefachkraft) empfangen und in den Festsaal des Caritas-Seniorenheims begleitet. Aus jeder Station des Heims kamen mehrere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und versammelten sich im Saal, um die Leckereien entgegenzunehmen. Die Schüler und Schülerinnen hatten für jede Station bzw. Bereich des Hauses eine kleine Box vorbereitet.
Im Frühjahr nächsten Jahres hoffen sie nun, die ein oder andere Aktion gemeinsam mit dem Seniorenheim St. Vinzenz planen zu können.
Kleine Geste, große Freude
Mädchen und Buben der Eulen-, Waschbären- und Bibergruppe der Kindertagesstätte Zwergenburg machten sich gemeinsam mit den Erzieherinnen und Kinderpflegerinnen auf den Weg zum benachbarten Gesundheitsamt Rottal-Inn. Gemeinsam überreichten sie den Mitarbeitern selbstgebackene Plätzchen, Nüsse und Schokolade, um ihnen die Weihnachtszeit zu versüßen und sich für den derzeit großen Einsatz aufgrund der Corona-Pandemie zu bedanken. Die Freude über diese nette Geste war groß. Für das nächste Jahr wurden die Krippen- und Kindergartenkinder dazu eingeladen, die Weihnachtsbäume des Gesundheitsamtes zu schmücken.
Lange muss die christliche Gemeinschaft bis zum Heiligen Abend warten. Für Kinder ist diese Zeit des Wartens vom 1. bis zum 24. Dezember besonders lang. Schon vor 150 Jahren versuchten die Eltern ihren Kindern diese Tage schöner zu machen. Ein „Adventskalender“ entstand.
Schönes Gemeinschaftswerk
Die ersten waren Strichkalender. 24 Kreidestriche an der Wand oder Zimmertür – jeden Tag durfte dann ein Strich entfernt werden. Oder es wurde täglich ein religiöses Bild an die Wand gehängt. Zur Tradition gehörte auch, dass bis zum 24.12 jeden Tag ein Strohhalm in die Krippe gelegt wurde, damit das Christkind ein gemütliches Bett hat. Erst Anfang des 20. Jahrhunderts entstand der gedruckte Adventskalender. Auch im Schülerzentrum Krabat am Spitalplatz in Pfarrkirchen beschäftigten sich die Schüler und Schülerinnen intensiv mit dem Adventskalender. Sie wollten nicht nur in den einzelnen Gruppen welche gestalten, nein, sie wollten unbedingt einen gemeinsam kreieren.
Angestoßen durch die Idee einer Kollegin, verwandelten sie die Frontseite des Schülerzentrums am Spitalplatz in einen großen Adventskalender mit Fenstern. Leider durften die Kinder und Jugendliche sich nicht gruppenübergreifend ans Werk machen. Aufgrund der Corona bedingter Lage begann die Gestaltung in den einzelnen Gruppen. Im Vordergrund stand nicht nur das Kreative, sondern das Miteinander, Freude am gemeinsamen Erschaffen, miteinander werken und lachen zu können. Es entstanden 24 Fenster mit Bildern aus Papier und Licht.
Den jungen Künstlern war es wichtig, allen Pfarrkirchnern eine Freude zu machen. So kann jeder bei einem abendlichen Spaziergang den besonderen Adventskalender genießen und im Schaukasten die einzelnen Entstehungsschritte bestaunen.
Kleiner Weihnachtsmarkt
Um den Einsatz der Schüler zu würdigen und ihnen eine Freude zu bereiten, organisieren die Jugendlichen der Gruppe III für die jüngeren Kinder einen „Mini-Weihnachtsmarkt im Garten der Einrichtung. Mit einem kleinen Stand, Leckereien und Kinderpunsch wollen sie eine besondere, vorweihnachtliche Atmosphäre schaffen und für etwas Entspannung sorgen.
Für das geistige Wohl sorgt ein kurzer Auftritt der Kindertheatergruppe AMIKO. Die Kinder untermalen schauspielerisch das Gedicht von Inge Hoppe-Grabinger unter dem Titel „Der Adventskalender“, was noch für mehr lachende und glückliche Gesichter sorgen soll. Eine besinnliche Geschichte wird vorgelesen und mit einem Lichtertanz der Tanzgruppe wird die Aktion, unter Einhaltung aller Hygienemaßnahmen, abgeschlossen.
30 Jahre Pfarrcaritasverband, das sind drei Jahrzehnte engagierte ehrenamtliche Arbeit und organisatorischer Einsatz der Mitglieder für die Menschen in der Stadt. Es ist ein Jubiläum ohne Feier, aber wert, auf die Geschichte zurückzublicken.
Gegründet wurde der PCV von einer Initiatorengruppe (unter anderem Stadtpfarrer Gottfried Hinterberger, Kreiscaritasvorsitzender Karl Seil und Gottfried Weindl) Ende November 1991 ganz im Sinne des Begriffs „Caritas“ („christliche Nächstenliebe und Wohltätigkeit“) aus einem konkreten Anlass: als Träger für den neuen Kindergarten (eröffnet 1993), der seit Mai 2001 den Namen „St. Elisabeth“ trägt. Bei der Gründungsversammlung im Festsaal des Caritas-Altenheims St. Konrad wählten die 33 Mitglieder die erste Vorstandschaft: Vorsitzender Georg Weindl, stv. Vorsitzender Ludwig Hobelsberger, Kassier: Maria Mauer, Schriftführer Norbert Müller; Beisitzer Dieter Schwibach, Martin Kirk, Josef Bauer, Eva Oettl.
Knapp 400 Kinderwerden betreut
Außer dem Kindergarten betreibt der PCV das Besuchercafé im Altenheim St. Konrad, organisiert die jährlichen Sammlungen, pflegt Kontakte zu Hilfsbedürftigen und verteilt Spenden.
Vom Frühjahr 2005 bis April 2010 stand Georg Weingärtner als Vorsitzender an der Spitze. Im Jahr 2003 übernahm der Pfarrcaritasverband von der Kreiscaritas die Trägerschaft für das seit 1976 bestehende Schülerzentrum „Krabat“. Von April 2010 bis April 2015 hatte Max Josef Schuster das Amt des Vorsitzenden inne. Seit Mai 2015 ist Christian Steiger PCV-Vorsitzender. Er wurde im November 2018 wiedergewählt. Der Vorstandschaft gehören neben ihm derzeit an: stv. Vorsitzende Christa Rembart (Gründungsmitglied und langjährige ehemalige Krabat-Leiterin), Schatzmeister Dieter Schachtner sowie die Beisitzer Walter Bauer, Stefan Bauer, Birgit Magg, Gottfried Konrad, Irmi Maier, Maria Mauer und Gottfried Schellmann. Georg Weindl ist seit 2004 Ehrenvorsitzender. Heute hat die Pfarrcaritas mehr als 300 Mitglieder.
Zum 1. Januar hat der PCV die Trägerschaft für die Kindertagesstätte „Zwergenburg“ übernommen. Im Bereich der Kinderbetreuung stellt der Verband damit die meisten Betreuungsplätze vom Krippenalter bis zum Schulalter durchgängig zur Verfügung. Knapp 400 Kinder werden von rund 60 Mitarbeitenden betreut und gefördert. Nach Angaben des Vorstands gebe es nicht mehr viele Pfarrcaritasverbände mit mehreren solchen Einrichtungen – und die Pfarrcaritas in Pfarrkirchen gehöre zu den größten Caritasverbänden in der Diözese Passau.
Die Mitglieder bringen sich auf die verschiedenste Art und Weise ein, um das Leben in der heutigen Gesellschaft lebenswerter zu machen – ob als Lesepate im Kindergarten, als pensionierter Lehrer in der Unterstützung der Schülerbetreuung, als engagierter Christ durch Besuche bei Bedürftigen, Kranken und Älteren oder als Sammler im Rahmen der Haus- bzw. Briefkastensammlung. „Gerade die Unterstützung von Bedürftigen mit finanziellen Mitteln gelingt nur, wenn die Pfarrcaritas auf eine gute Finanzlage bauen kann – und da sind alle Beiträge unserer Mitglieder besonders wichtig“, unterstreicht die Vorstandschaft.
Perspektive und christliche Werte vermittelt
Zu den freiwillig übernommenen Aufgaben des Verbands zählt seit Grassieren der Corona-Pandemie auch der Pfortenbetrieb am Wochenende im Altenheim „St. Konrad“. Der Verband entlastet dadurch das hauptamtliche Personal, da ja jeder Besucher registriert werden muss.
Pfarrkirchens Bürgermeister Wolfgang Beißmann gratuliert dem Pfarr-Caritas-Verband, der seit drei Jahrzehnten das Erziehungs- und Bildungsangebot für Kinder und Jugendliche in der Stadt präge, und dankt allen ehrenamtlich Tätigen. „Damals wie heute gab und gibt es einen enorm wachsenden Bedarf an Kinderbetreuungsplätzen“, schreibt Beißmann in seinem Grußwort. Die Verantwortlichen hätten stets mit Weitblick und Umsicht gehandelt, um auf der Höhe der Zeit zu sein und den Kindern und Jugendlichen Perspektive und Zukunft zu bieten sowie christliche Werte mit auf ihren Weg zu geben.
„Wichtiges Glied der Kirche von Passau“
Glückwünsche zum Jubiläum übermittelte auch der Vorstand des Diözesancaritasverbandes, Diakon Konrad Niederländer. Sein besonderer Dank galt all jenen Ehrenamtlichen, die in den letzten 30 Jahren maßgeblich daran beteiligt waren, „der Pfarr- Caritas in Pfarrkirchen ein Gesicht zu geben und sie zu einem wichtigen Grundpfeiler der Kirche vor Ort werden zu lassen“. In erster Linie seien hier die Namen der Vorsitzenden Georg Weindl, Helmut Weingärtner und Max Schuster zu nennen. Ihnen sei es zu verdanken, dass sich der PCV Pfarrkirchen zu einem der größten Pfarrcaritas-Vereine in der Diözese entwickelt und mit seinen Trägerschaften eine wertvolle Stütze in der Begleitung und Betreuung von Kindern eingenommen habe. Mit Christian Steiger als Vorsitzenden sei diese Ära bewährt fortgesetzt und das Betreuungsangebot noch ausgebaut worden, so Niederländer weiter.
Alle, die sich bei der Pfarrcaritas engagieren, würden den Glauben für die Menschen vor Ort immer wieder erlebbar und Kirche vor Ort erfahrbar machen, betonte er. Und so dankte der Diözesancaritasvorsitzende sämtlichen haupt- und ehrenamtlich tätigen Mitarbeitern, die ein wichtiges Glied der Kirche von Passau seien und sich jeden Tag aufs Neue herausfordern ließen.
Bei dichtem Schneetreiben hatte sich der Nikolaus auf den Weg gemacht und die Mädchen und Buben der Kindertagesstätte Zwergenburg auf dem Griesberg überrascht. Zuerst klopfte er bei der Fuchsgruppe an die Terrassentür und wurde dann mit einem Lied begrüßt. Anschließend las der Nikolaus aus seinem goldenen Buch vor und übergab jedem Kind ein kleines Geschenk. Er setzte seinen Weg im Garten der Kindertagesstätte fort und klopfte auch an die Türe der Murmeltiere, Waschbären und Eulen. Alle Krippenkinder sangen dem Nikolaus Lieder vor oder zeigten ihm ein Fingerspiel. Überall ließ er Geschenke da – bereitgestellt von der Stadt. Durch den Gesang der Bibergruppe wurde er zu den Kindergartenkindern gelockt. Ein Kind hielt dann stolz den Bischofsstab, damit der Mann mit der Mitra auch hier aus seinem goldenen Buch vorlesen konnte. Und er fragte nach, was die Kinder alles über ihn wissen. Und die Antworten sprudelten nur aus den Mädchen und Buben heraus. Nach der Geschenkübergabe verabschiedeten ihn die Kinder mit dem Lied „Lasst uns froh und munter sein“. Bevor der Nikolaus seinen Heimweg antrat, besuchte er auch die Kinder aus der Fischegruppe. Hier wurde er ebenfalls musikalisch und mit einer Geschichte empfangen.
Bereits Wochen vor dem Martinstag hatten die Krippen- und Kindergartenkinder der Kindertagesstätte Zwergenburg verschiedene Lieder eingeübt, die Geschichte von St. Martin gehört, Laternen gebastelt und Gänse gebacken. Die Vorschulkinder hatten die Martinsgeschichte als Spiel vorbereitet. Aufgrund der hohen Fallzahlen im Landkreis entschieden sich die Erzieher, in Absprache mit dem Elternbeirat, jedoch ihr erstes großes Martinsfest mit den Familien nicht stattfinden zu lassen. Auf die Feier zu Ehren St. Martins wollten sie dennoch nicht verzichten. So trafen sich die Kindergartenkinder zunächst im Turnraum, um dem Martinsspiel der Vorschulkinder beizuwohnen. Anschließend zogen die Mädchen und Buben mit ihren Laternen durch die Räume der Zwergenburg und sangen die bereits eingeübten Martinslieder. Die kleinen Zwerge aus der Krippe feierten jeweils in den einzelnen Gruppen und konnten sich als Highlight das Martinsspiel in Form eines Videos auf dem Tablet ansehen. Zum Abschluss ließen sich alle Kinder die gebackenen Martinsgänse und selbstgemachten Punsch schmecken.
Ein passenderes Datum hätte sich Christian Steiger kaum aussuchen können. Am Weltkindertag der Vereinten Nationen hat der Vorsitzende des örtlichen Pfarrcaritasverbands (PCV) in das Schülerzentrum Krabat am Spitalplatz eingeladen, um neu beschaffte Spielgeräte der Einrichtung kirchlich segnen zu lassen. Vikar Michael Klug übernahm diese Aufgabe. Für den musikalischen Rahmen sorgte der Krabat-Chor (Leitung Ursula Wieshuber) mit musikalischer Unterstützung von Manuela Köntges.
„Endlich ist der Garten wieder nutzbar“, freute sich Steiger bei seiner Begrüßung mit Blick auf die neuen Spielmöglichkeiten für die Kinder. Seinen Dank richtete er an die Leitung von Krabat, deren sparsames Wirtschaften es ermöglicht habe, die Neugestaltung der Freiflächen und die Beschaffung der Spielgeräte aus Eigenmitteln der Einrichtung zu finanzieren. „Jeder Cent ist hier gut investiert“, fasste er zusammen.
Auch Bürgermeister Wolfgang Beißmann bedankte sich in seinem Grußwort beim Team der Einrichtung und bei den Kindern für die musikalische Umrahmung. „Die Maßnahmen zeigen: Pfarrkirchen lebt, es geht weiter, die Kinder sind da“, sagte er.
Nach einer kurzen Andacht segnete Vikar Michael Klug die Spielgeräte und die Anwesenden. „Wo Kinder sind, ist auch der liebe Gott nicht weit“, stellte er fest. Seinen humorigen Aufruf „Geht hin und spielt in Frieden“ ließen sich die Kinder nicht zweimal sagen und nahmen nach dem offiziellen Teil umgehend die Spielgeräte in Beschlag.
Vor Ort waren auch einige Ehrenamtliche und Vorstandsmitglieder. Darunter die früheren PCV-Vorsitzenden Helmut Weingärtner und Max Schuster, Kassier Dieter Schachtner, Kassenprüfer Bernd Stüwe, Kreisgeschäftsführer Norbert Schellmann und die Fördervereinsvorsitzende Elisabeth Kapfhammer.
Fortbildung in Fröbel-Pädagogik
Alle Mitarbeiter der beiden Caritas-Einrichtungen Kindergarten St. Elisabeth und Kindertagesstätte Zwergenburg haben an zwei an Fortbildungstagen teilgenommen. Referentin war Heinricke Schauwecker-Zimmer. Die Kindergärtnerin, Erzieherin, Sozialpädagogin und Diplompädagogin ist spezialisiert auf Fröbel-Pädagogik. Das Programm begann mit einer Power-Point-Präsentation über das Leben und Wirken von Friedrich Fröbel. Schauwecker-Zimmer (88 Jahre alt) führte dann mit Esprit, Witz und einigen Anekdoten aus ihrer beruflichen Karriere durch Theorie und Praxis. Der Kindergartenalltag sollte entschleunigt werden, damit die Kinder sich in ihr Spiel vertiefen und somit auch besser lernen können, sagte sie. Im seit 2020 bestehenden Familienzentrum am Spitalplatz für Bildung, Betreuung und Beratung werden zukünftig mit Heinricke Schauwecker-Zimmer auch viele Angebote für Eltern und Familien stattfinden, sagte stv. Pfarrcaritasvorsitzende Christa Rembart.
Normalerweise ist die Segnung einer neuen Kindertagesstätte mit einem großen Fest verbunden. Auf ein solches musste die Kita „Zwergenburg“ am Griesberg beim Besuch von Dekan Dr. Wolfgang Schneider am Mittwochnachmittag aufgrund der bestehenden Einschränkungen verzichten. Doch Bürgermeister Wolfgang Beißmann versprach: „Die Feier ist nur aufgeschoben, nicht aufgehoben.“ Ein Sommerfest ist für nächstes Jahr angedacht – „mit den Kindern und Familien im Mittelpunkt, ein schöner Festtag, an dem alle Freude haben“, so der Rathauschef.
Auch im kleinen Rahmen hatte die Segnung etwas Besonderes. Kita-Leiter Elmar Suckfüll, seine Stellvertreterin Barbara Neubauer und Christian Steiger, Vorsitzender Pfarrcaritas Pfarrkirchen, die Träger der Kita ist, freuten sich über den Besuch des Dekans, der der neuen Einrichtung den Segen spendete. „Es ist ein Segen für das Gebäude, aber auch für alle, die hier arbeiten, und vor allem für die Kinder“, sagte Schneider. Denn die Kinder in die Mitte der Gesellschaft zu nehmen, sei einer der wichtigsten Gründe für einen Kindergarten. Momentan sei es noch relativ ruhig, so Suckfüll. „Wir sind mitten in der Eingewöhnung.“
Bei einem Rundgang durch die „Zwergenburg“, bei dem alle Räume und die einzelnen Gruppen von den „Füchsen“ bis zu den „Fischen“ gesegnet wurden, waren an diesem Nachmittag deshalb nur wenige Kinder anwesend. Die meisten waren bereits von ihren Eltern abgeholt worden, doch Suckfüll berichtete: „Aktuell sind wir schon wieder so gut wie voll ausgelastet.“
Etwa 100 Kinder besuchen die Kita derzeit, 105 werden es bis zum Ende des Kindergartenjahres werden. Und auch auf der Warteliste sind schon die ersten Plätze besetzt. Antonia, die kleine Tochter von Katharina Durner, die stellvertretend für den Elternbeirat an der Segnung teilgenommen hat, ist auch schon in der „Zwergenburg“ angemeldet.
Die kleine Runde war sich einig, dass die Kita einen schönen Start erlebt hatte und es die richtige Entscheidung gewesen sei, sie zu errichten, „weil Bedarf eindeutig da ist“. Der kirchliche Segen war allen Beteiligten wichtig – und nun freuen sie sich darauf, die Feier im Sommer nachzuholen.
Das diesjährige Jahresthema „Kinder-Garten“ bestimmt neben den kirchlichen Festen die nächsten Monate im Kindergarten St. Elisabeth. Die Buben und Mädchen bringen die Naturverbundenheit mit – „aber die bewusste Konzentration auf die Anfänge des Kindergartens durch den Pädagogen Friedrich Fröbel wird heuer gestärkt“, so die Leitung der Einrichtungen.
Theresa Bauer, Erzieherin der Regenbogengruppe, hatte im März dieses Jahres eine einjährige berufsbegleitende Weiterbildung gestartet – zum „Fröbel-Diplom“. Nun absolvieren auch ihre Kolleginnen diese Ausbildung, wenn auch nur für einen Tag. Dazu kommt Referentin Heinrike Schauwecker-Zimmer am Mittwoch, 27. Oktober, in den Kindergarten zur Teamfortbildung. Zusammen mit anderen Pädagogen und Eltern hatte Schauwecker-Zimmer den Fröbel-Kindergarten Hechendorf gegründet. Dies ist der erste Fröbel-Modell-Kindergarten in Bayern nach dem zweiten Weltkrieg.
Im neuen Jahr hat man sich im Kindergarten vieles vorgenommen, wie es in einer Pressemitteilung heißt. Die Sonnenscheingruppe etwa orientiert sich am Thema „Kinder-Garten“ und entschied sich dafür, den umgestalteten Garten der Einrichtung neu zu bepflanzen. Die Kinder ernteten dafür zuerst im Kindergartenbeet die Kartoffeln, die sie im Frühsommer selbst gepflanzt hatten. Ein Zitat von Fröbel könnte hier nicht besser passen, so die Leitung der Einrichtung: „Das kleinste Samenkorn trägt das große Ganze in sich.“
Als weitere wichtige Basis der Kindergartenarbeit gilt die Partizipation – die aktive Mitsprache bei diversen Angeboten. Dies will der Kindergarten im Alltag stetig umsetzen. Im Rahmen einer Kinderkonferenz durften sich die Buben und Mädchen der jeweiligen Gruppen entscheiden, was sie als nächstes Angebot machen wollen. So entschied sich die Regentröpfchengruppe dafür, einen Kürbiskuchen zu backen. Die Kinder gingen mit dem Gruppenteam zum Einkaufen und sind aktiv am Backen und Zubereiten des Kuchens beteiligt.
Die Kinder der Regenbogengruppe legten sich auf eine Bewegungsbaustelle im Rahmen der Turnstunde fest. Dabei standen das Auswählen der einzelnen Stationen durch die Kinder sowie das gemeinsame Auf- und Abbauen im Vordergrund. Während des Turnens konnten die Kinder zwischen den einzelnen Stationen frei wählen.
Nach langer, Corona-bedingter Pause fand im Mehrzweckraum am Spitalplatz die 30. Jahresmitgliederversammlung des Pfarrcaritasverbandes Pfarrkirchen (PCV) statt. Im Mittelpunkt standen neben der Rückschau auf die Anfänge im Jahr 1991, also vor genau 30 Jahren, die neuesten Entwicklungen bei den Einrichtungen des Verbands.
Vorsitzender Christian Steiger bedauerte zu Beginn, dass der gewohnte Gottesdienst im Altenheim St. Konrad nicht stattfinden konnte. Auch auf ein Rahmenprogramm mit den Mädchen und Buben des Kindergartens St. Elisabeth und des Schülerzentrums Krabat habe man sicherheitshalber verzichtet.
Anlässlich des Vereinsjubiläums warf Steiger einen Blick zurück und stellte fest: „Die Zeiten damals wie heute könnten ähnlicher nicht sein.“ Auslöser für die Gründung des Kindergartens St.Elisabeth vor 30 Jahren sei der steigende Bedarf an Betreuungsplätzen gewesen, als viele Flüchtlingsfamilien aus dem ehemaligen Jugoslawien auch nach Pfarrkirchen kamen. Die Stadt Pfarrkirchen baute daraufhin das Gebäude am Spitalplatz zum Kindergarten aus und der frühere Bürgermeister Georg Weindl gründete den Pfarrcaritasverband, um die Trägerschaft zu übernehmen.
„Auch heute hat die Stadt wieder auf die gestiegene Nachfrage reagieren müssen“, sagte Steiger. Viele Flüchtlinge, die 2015 nach Deutschland kamen, hätten in Pfarrkirchen eine neue Heimat gefunden. Dazu seien Arbeitskräfte aus Süd- und Osteuropa gekommen. „Und diese Menschen haben natürlich auch wieder Kinder“, stellte Steiger fest. So sei es zur neuen Einrichtung am Griesberg gekommen, für deren Trägerschaft sich der PCV beworben und nach vielen Gesprächen und Verhandlungen den Zuschlag bekommen habe. In die Einrichtung wird auch die bisher vom Kreiscaritasverband (KCV) geführte „Zwergenburg“ integriert, wobei Steiger Norbert Schellmann vom KCV für die Zusammenarbeit dankte.
Noch weiter zurück reichen die Wurzeln des Schülerzentrums Krabat, das als Kinderhort unter der Trägerschaft der Pfarrkirchenstiftung bereits 1976 von Sr. Ortrudis gegründet wurde. 1989 zog man ebenfalls an den Spitalplatz, wo nach dem Umzug der „Zwergenburg“ auf den Griesberg nun das ganze Gebäude für Krabat zur Verfügung stehe. Insgesamt würden in den drei Einrichtungen des PCV nun etwa 400 Kinder betreut, berichtete Steiger.
Stellvertretender Landrat Werner Schießl wies in seinem Grußwort auf die Wichtigkeit von Vereinen wie den PCV und deren Arbeit hin. Er dankte dem Personal, das „die Einrichtungen hingebungsvoll mit Leben erfüllt“, besonders unter Corona-Bedingungen. 2. Bürgermeister Hermann Gaßner betonte: „Der PCV leistet einen ganz wesentlichen Beitrag zum sozialen Miteinander in der Stadt.“ Er versicherte, dass die Stadt immer ein offenes Ohr für dessen Anliegen habe.
Bei den Formalien stellte Kassier Dieter Schachtner die erfreuliche finanzielle Entwicklung des Verbandes und seiner Einrichtungen in den vergangenen zwei Jahren dar. Auch beim Bericht der Kassenprüfer gab es keine Einwände, so dass die Mitglieder die Vorstandschaft einstimmig entlasteten.
In seinem Schlusswort betonte Steiger, dass es ihm wichtig sei, den Kindern in der Kita die christlichen Werte von Toleranz und Nächstenliebe vorzuleben. Zudem sei er „sehr stolz, dass es dem PCV gelungen ist, auf ehrenamtlicher Basis eine weitere Trägerschaft zu übernehmen“. Hierbei richtete er umfangreiche Dankesworte an alle Beteiligten, die sich in den letzten 30 Jahren eingebracht hätten. „Nur mit einer toleranten Gesellschaft, die wir in unseren Einrichtungen jeden Tag leben, kann die Gesellschaft funktionieren“, schloss Steiger seine Ausführungen.
60 Erzieherinnen haben den Kurs „Kita Kirche Caritas“ abgeschlossen
Die katholischen Kindertageseinrichtungen sind Begegnungsorte in den Pfarrgemeinden. Sie sind ein Ort der Kirche und des Glaubens. Deshalb sind dem Bistum Passau und der Caritas eine persönlich-spirituelle sowie religionspädagogische Bildung ein großes Anliegen. Die Kita-Mitarbeitenden sollen den Kindern das Evangelium erschließen, das Wirken der Kirche vermitteln und „den Himmel offen halten“ hat Diözesanbischof Dr. Stefan Oster (SDB) am Mittwoch, 8. September, bestätigt.
Zum Abschluss des Kurses „Kita Kirche Caritas“ (KKC) betonte der Bischof, Kinder sollten vom Geheimnis Gottes berührt werden, davon Zeugnis erhalten. Das Innerste der Kirche als Wohnort Gottes solle erfahrbar werden. Der Kurs solle dazu beitragen, solchen Dienst an den Kindern zu leisten. Und zwar als Dienst im Sinne von Caritas als selbstlosem Handeln um der Menschen willen. Dazu müsse man sich selbst von Gott getragen wissen, im Innersten darauf vertrauen und dies authentisch leben. Die Kinder würden dies spüren.
60 Erzieherinnen nahmen an der Kursreihe teil
Insgesamt haben 60 Erzieherinnen an der zweijährigen Kursreihe teilgenommen. Im Mittelpunkt standen die persönliche Entwicklung, die Begegnung mit dem Evangelium und mit der Erfahrungswelt Kirche. Bei der Andacht in Passau überreichte der Bischof den Erzieherinnen als Zeichen eine Bibel. Es war zum ersten Mal in der Geschichte des seit den 80er Jahren bestehenden Kurses, dass der Bischof zur Abschlussfeier kam.
Für Caritasvorstand Diakon Konrad Niederländer ermöglicht es der Kurs „die eigene Spiritualität zu vertiefen, sowie Grundlagen zu schaffen, um einen fundierten und tragfähigen Glauben an die Kinder weiterzugeben“. Damit würden die Kitas in den pastoralen Räumen eine wichtige Rolle einnehmen.
Bei zwei Kursserien in der Region Burghausen und einer in Passau haben sich die Erzieherinnen über zwei Jahre zu drei Modulen mehrtätig getroffen. Wie der Leiter der Stabsstelle Kita-Pastoral und Kursleiter, Andreas Kindermann, erläutert, ging es zentral darum, biblische Geschichten mit dem eigenen Leben zu verknüpfen. Der eigene Glaube und die persönliche religiöse Kompetenz seien entscheidend. Nur so könnten Glaube und Bibel den Kindern wie deren Familien vermittelt werden. Denn die Kita sei als Begegnungsort in das pfarrliche Leben einzubinden.
Teilnehmerinnen bestätigten diesen Ansatz. Für Daniela Eichinger bot der Kurs viele Möglichkeiten, sich persönlich mit Glaubensfragen auseinanderzusetzen. „Das, was wir in dieser Gemeinschaft erfahren durften, kann ich nun in den Alltag der Kita mitnehmen. „Das war sehr stimmig“, sagt die Leiterin der Caritas-Kita St. Michael in Bad Griesbach. Andrea Grubmüller, die in der Caritas-Kita St. Elisabeth in Pfarrkirchen arbeitet, ist „persönlich sehr bereichert davon, wie biblische Geschichten in das Heute übertragen wurden. Ich gehe wieder bewusster religiöse Themen an“.
Jedes Jahr wird in den USA der so genannte „Kindergartentag“ begangen, und zwar immer am 21. April. Dieser „Feiertag“ spielt bei uns kaum eine Rolle und wird auch nicht zelebriert. Der Kindergarten St. Elisabeth und die Kindertagesstätte Zwergenburg aber haben diesen Tag heuer aus gegebenem Anlass in ihrem pädagogischen Alltag aufgenommen.
Die Leiter der beiden Einrichtungen, Daniela Brodschelm und Elmar Suckfüll freuten sich sehr, dass die beiden Mitarbeiterinnen Sabrina Blüml (Zwergenburg) und Theresa Bauer (St. Elisabeth) seit Anfang April an einer Weiterbildung zum Fröbel-Diplom durch Fröbel Systems teilnehmen.
In deren Rahmen sollen die beiden Erzieherinnen ein individuelles Kompetenzprofil für ihr professionelles Handeln, wie auch für die Gestaltung von Bildungs- und Erziehungsprozessen in verschiedenen Bildungsinstitutionen entwickeln. Friedrich Fröbel (1782 – 1852) gilt als Erfinder des Kindergartens als Bildungseinrichtung für Kinder vor der Schule und entwickelte auf der Grundlage seines philosophisch-anthropologischen Menschen- und Weltbildes ein umfassendes Bildungs- und Erziehungskonzept, heißt es in einer Pressemitteilung.
Sein Erziehungsziel war der „freie, denkende, selbsttätige Mensch“. Er forderte daher für Kinder eine Umgebung, die ihnen Handlungs-, Gestaltungs- und Entscheidungsspielraum lässt. In dieser Umgebung hielt Friedrich Fröbel eine Erziehung von Körper, Geist und Seele, die alle Stärken des Menschen anregt, weckt und fördert, für das Beste. Das freie selbsttätige Spiel sieht Fröbel als kindgemäße Form der Weltaneignung, was von heutigen Bildungs- und Erziehungstheorien wie auch von der Hirnforschung als wirksamste Selbstbildungsmethode bestätigt wird. Aufgabe und Methode von Erziehenden bezeichnet er als „Spielpflege“.
„Kinder sind die Hauptpersonen in unseren Einrichtungen“, sagen Brodschelm und Sückfull. „Sie sind von Natur aus neugierig und haben Lust, sich ihre Umwelt mit all ihren Facetten selbst anzueignen und diese zu gestalten. Sie wollen aktiv sein und sich bewegen und erobern sich Stück für Stück mit allen Sinnen die Welt.“ Kinder würden durch eigenes Tätigsein, insbesondere auch im Spiel, lernen, indem sie ausprobieren, Erfahrungen sammeln und sich als soziale Wesen im Kontakt mit anderen Kindern und Erwachsenen erleben. Kinder wollten Spaß haben, Freunde finden, spielen und so ihre Bildungsprozesse selbst gestalten.
Fröbel habe ein ganzes System von aufeinander aufbauenden Spielgaben entwickelt, die Leiter der beiden Einrichtungen weiter. Es beginne mit Bällen für Kleinstkinder über verschiedene Baukästen mit Holzbausteinen über das Legematerial zum Legen von Bildern aus geometrischen Grundkörpern bis hin zu den sogenannten Beschäftigungen wie Prickeln, Flechten, Tonen, Papier falten und das Bauen geometrischer Körper. Die Spielmaterialien reichen vom Kleinstkind bis zur Sekundarstufe in der Schule. Fröbels Spielmaterialien-System sei so durchdacht und gleichzeitig so offen gestaltet, dass Kinder damit unglaublich kreativ werden können.
Die beiden Fachkräfte in der Zwergenburg und in St. Elisabeth bieten den Kindern den entsprechenden Rahmen in den Einrichtungen und haben auch das Potenzial der Spielgaben verstanden. Nur so könnten sie die Spielsachen bereitstellen, die Räume entsprechend vorbereiten und die Kinder in ihrem Spiel unterstützen. Fröbel nenne das „Spielpflege“. Montessori habe das später als die „vorbereitete Umgebung“ bezeichnet, heißt es weiter.
Ein Jubiläum ohne Fest ist zwar nur halb so schön, begangen werden muss es aber natürlich trotzdem. Der „Wald der Nationen“ in Mahlgassing/Rottsteg feiert heuer zehnjähriges Bestehen. Eigentlich sollte eine große Geburtstagsfeier mit den Kindern des St. Elisabeth Kindergartens steigen. Coronabedingt war dies leider nicht möglich. Bürgermeister Wolfgang Beißmann und Kindergartenleiterin Daniela Brodschelm trafen sich dennoch, um das Jubiläum des gelungenen Projekts zu würdigen.
„Ein wunderschönes Fleckchen Erde“ sei der Wald der Nationen, von dem ganz Pfarrkirchen profitiere, sagte der Bürgermeister vor Ort „Die heimischen und auch internationalen Bäume aus 28 Nationen bilden die Vielfalt des Kindergartens wunderbar ab.“ Und auch waldpädagogisch werde hier tolle Arbeit vom Kindergarten St. Elisabeth geleistet.
Gemeinsam erinnerte man sich zurück, wie der Wald von der ersten Idee zum ausgereiften Projekt herangewachsen ist. Und auch heute wird er noch stetig weiterentwickelt. „Das Thema Umwelt war für den Kindergarten immer schon wichtig“, sagt Brodschelm. Gemeinsam mit dem ehemaligen Bürgermeister Georg Riedl und Maria Watzl vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten habe man sich ein Konzept überlegt, dass den Kindern die Natur näher bringt und gleichzeitig die kulturelle Vielfalt miteinbezieht. Die Idee für den Wald der Nationen entstand und wurde am 9. April 2011 in die Tat umgesetzt.
Zunächst wurden Bäume aus 26 Nationen – so viele verschiedene Kulturkreise waren damals im Kindergarten vertreten – gepflanzt. Mittlerweile sind noch italienische und syrische Bäume dazugekommen. Pappeln und Buchen stehen neben Exoten wie dem chinesischen „Urwelt Mammutbaum“. Dabei muss man vor allem darauf achten, „dass die Bäume winterhart sind“, weiß Brodschelm.
Totholz und Storchennest
Der Kindergarten nutzt den beschaulichen Ort regelmäßig für Ausflüge, Picknicks oder kleine Feste. Außerdem kann man hier auch wunderbar die Flaggen der verschiedenen Nationen lernen, weil sie bei jedem Baum dabeistehen. Der Bauhof kümmert sich liebevoll um das Areal, das auf staatlichem Grund steht, und hat dort zum Beispiel Totholzlager für Insekten oder auch ein Storchennest geschaffen, das hoffentlich bald bezogen wird.
Nun, zu seinem zehnten Geburtstag, bekommt der Wald der Nationen ein weiteres Extra. Daniela Brodschelm will einen GeoCache-Kasten anbringen, der die Kinder zum Rätselraten einlädt und in dem ein kleiner Schatz versteckt ist. Geocaching ist eine Schatzsuche per GPS-Gerät. Gerade in Zeiten der Corona-Krise kann dies eine abwechslungsreiche Freizeitbeschäftigung im Freien sein. An besonderen Stellen mit Bedeutung, Aussichtspunkten oder eben dem Wald der Nationen kann man mit Hilfe des GPS-Geräts Rätsel entdecken. Wer sie löst, findet vielleicht einen Schatz oder zumindest ein Büchlein, in das man sich als erfolgreicher Schatzsucher eintragen kann.
Zudem werden in dem Kästchen noch kleine Mülltüten zu finden sein. So kann man beim Spazierengehen oder auf Schatzsuche auch gleich noch etwas Müll sammeln und der Umwelt etwas Gutes tun. Ist das nicht ein schönes Geburtstagsgeschenk für einen Wald?
Es zieht Leben ein in die „Zwergenburg“. Füchse, Murmeltiere, Waschbären und Fische – so heißen die Gruppen der Kindertagesstätte – sind seit zwei Wochen in der neu geschaffenen Einrichtung am Griesberg untergebracht. Träger ist der Pfarrcaritasverband (PCV). Er hatte zu Jahresbeginn auch die Kinderkrippe „Zwergenburg“ am Spitalplatz übernommen. Diese ist nun in die neuen Räumlichkeiten umgezogen und hat auch den Namen mitgenommen, der jetzt für die gesamte Kindertagesstätte gilt.
Auch wenn noch einige Arbeiten zu erledigen sind und noch nicht die Gesamtzahl der Kinder vor Ort ist, lässt sich bereits jetzt erkennen, wie schön es die Kleinen hier haben. Die großen Fenster lassen viel Licht in die Räume fallen, die breiten Gänge eignen sich perfekt zum Toben, und die Gruppenräume bieten mit ihren Spielhäusern und Bastelecken viel Unterhaltung. Zudem gibt es eine fast schon luxuriös ausgestattete und dennoch kindgerechte Lernküche sowie Bäder, die an die Größenverhältnisse und Bedürfnisse der Kinder angepasst sind.
4,1 Millionen Euro hat sich die Stadt dies alles kosten lassen, wobei der direkt angrenzende Sportplatz sowie die Kugelstoßanlage für den Mittelschulverband hierin eingerechnet sind. Diese mussten wegen des Neubaus der Zwergenburg verlegt werden. Dazu kommen nochmals 150000 Euro aus der Tasche der Pfarrcaritas für Einrichtungsgegenstände und Ausstattung.
Anschließend zeigte der neue Leiter stolz, welche Räumlichkeiten ihm und seinem Team nun zur Verfügung stehen. Ein Höhepunkt ist die umfassend ausgestattete Hauptküche. Hier können die Kleinen mit den Erziehern und einem Koch frische Speisen zubereiten und gemeinsame Koch- und Backstunden verbringen. Ausziehbare Trittbretter unter den Schränken ermöglichen es den Kindern, das Geschehen auf Augenhöhe zu verfolgen und mitzumachen. Dies war dem PCV als Träger und seinen Mitarbeitern besonders wichtig, seien doch gesundes Essen und das Erlebnis der frischen Zubereitung von zentraler Wichtigkeit für die Kleinsten. Große, ringförmige LED-Leuchten runden das helle und freundliche Ambiente des Raumes ab.
Überhaupt ist das gesamte Gebäude durchflutet von Licht. Große Fenster, auch innen, sorgen für Helligkeit, schützen die Räume dennoch von Lärm. Alle Gruppenräume haben einen Zugang zu den Außenanlagen, die sich einmal um das hufeisenförmige Gebäude ziehen. Bis Ende April sollen die Arbeiten auch hier abgeschlossen sein. Viele Spielgeräte und bunte Bepflanzungen warten dann darauf, von den Kindern entdeckt zu werden.
Und was darf in keiner Kita fehlen? Richtig! Ein Bällebad. Zentral gelegen ist dieses direkt neben dem barrierefreien Haupteingang der Einrichtung positioniert. Leider dürfen es die Kinder wegen der Corona-Beschränkungen derzeit noch nicht benutzen. Für ausreichende Durchlüftung sorgen dezentrale, kombinierte Zu- und Abluftgeräte mit hocheffizienter Wärmerückgewinnung. Eine klimafreundliche Gaswärmepumpe hält die Räume warm, und die Beleuchtung wird von stromsparender LED-Lichttechnik übernommen.
Derzeit betreuen 17 Erzieher rund 60 Kinder in vier Gruppen. Zum neuen Kindergartenjahr im September werden dann nochmals zwei Gruppen, eine Krippen- und eine Kindergartengruppe, in die Zwergenburg einziehen. 20 Erzieher werden sich dann um maximal 110 Kinder kümmern und sich mit ihnen freuen, was die neue Kita alles zu bieten hat.
Eher aus einer guten Laune heraus füllte sie im vergangenen Jahr für den Pfarr-Caritas-Verband die Bewerbung zur Weiterentwicklung zu einem Leuchtturmprojekt „Demokratie (er)leben“ aus, wie stv. Vorsitzende Christa Rembart sagt. Daraus wurde jetzt die Teilnahme an einem interessanten Projekt, denn die Pfarrcaritas bekam für das Bundesland Bayern den Zuschlag.
Der Pfarrkirchner „SpitalPlatz für Bildung, Erziehung und Beratung“, wo sich Kindergarten, Krippe und Schülerzentrum Krabat sowie von der Kreiscaritas unter anderem Betreuungsverein, Schuldnerberatung und Streetwork befinden, ist somit eines der Familienzentren, das von der Karl Kübel Stiftung für Kind und Familie bis Ende 2022 auf dem Weg zum Leuchtturmzentrum gelebter Demokratie begleitet werden. „In Zeiten, in denen Extremismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus zunehmen, ist Demokratieförderung wichtiger denn je“, heißt es in einer Pressemitteilung der Stiftung und des Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, das dieses Projekt „Familienzentren als Orte gelebter Demokratie“ in Kooperation mit dem Bundesverband der Familienzentren fördert. Ziel ist es demnach, von Anfang an das Vertrauen in die Demokratie zu stärken, indem Menschen die Erfahrung machen, dass sie ihre Lebenswelten aktiv mitgestalten können.
Bis Ende 2022 werden 14 Familienzentren in ganz Deutschland auf ihren Wegen begleitet, Leuchtturmzentren gelebter Demokratie zu werden. Dazu stellt die Karl Kübel Stiftung Instrumente für die Organisationsentwicklung zur Verfügung: gezielte Prozessbegleitung, bedarfsgerechte Schulungen, Austausch und Impulspapiere zu gelungener Praxis. Neun Prozessbegleiterinnen unterstützen die Entwicklungsschritte in den beteiligten Einrichtungen.
Wo lernen wir Demokratie? Wie lernen wir Demokratie? Was macht Demokratie aus? Auf diese Ausgangsfragen hin hat die Stiftung das Projekt zugeschnitten. „Es soll Antworten geben, wie Demokratie alle mitnimmt und gelebt werden kann“, so die Initiatoren. Wie bei vielen Lernerfahrungen seien die Familien der erste Ort gelebter oder nicht gelebter Demokratie und mit ihr auch alle Einrichtungen, die sich familienergänzend um die Familie gruppieren. „Gerade in der frühen Beachtung der Kinderrechte zeigt sich ein grundsätzliches, den Alltag umfassendes Demokratieverständnis“, sagt Dr. Katharina Gerarts, Vorstandsmitglied der Karl Kübel Stiftung.
Familienzentren bieten ihren Worten zufolge eine optimale Umgebung für alltäglich gelebte Demokratie, „denn in ihnen wird Vielfalt gelebt“. Eltern und Kinder verschiedener sozialer Milieus, Nationalitäten und Religionszugehörigkeiten, Menschen mit unterschiedlichen Erfahrungen und Bedarfen treffen sich hier und können verschiedene Perspektiven kennenlernen und sich austauschen.
Für den Pfarrcaritasverband Pfarrkirchen war es eine große Überraschung, die Nachricht zu erhalten, dass seine Bewerbung zur Weiterentwicklung im bundesweiten Auswahlverfahren berücksichtigt wurde. In der Teilnahme an diesem Projekt sieht Vorsitzender Christian Steiger eine große Chance zur Weiterentwicklung und Professionalisierung der sozialpädagogischen Arbeit am Spitalplatz. „Demokratie im Alltag zu leben ist schon jetzt ein wichtiger Bestandteil in unserem Kindergarten St. Elisabeth, der KiTa Zwergenburg und im Schülerzentrums Krabat“, sagt er. Die Beachtung der Kinderrechte, Partizipation, erziehungspartnerschaftliche Zusammenarbeit mit den Eltern und Familien und fundierte Projektarbeit seien in allen Einrichtungen tragende Säulen des Selbstverständnisses. Deshalb sei es ihm und Christa Rembart ein Anliegen, diese Themen auch als Dozenten an Fachakademien dem sozialpädagogischen Nachwuchs nahe zu bringen.
In einer ersten Videokonferenz hatten Träger und Leitungen laut Steiger bereits Gelegenheit, ihre Vorstellungen vom lebendigen Miteinander in Form von Kursangeboten, Jugendarbeit, Elterncafé, Elternbücherei gemeinsamen Veranstaltungen und vielem mehr ihrer Prozessbegleiterin vorzustellen. „Als Grundlagen der pädagogischen Arbeit werden menschliche Prinzipien wie Respekt, Toleranz, Solidarität und Beteiligung der Wegweiser zum Leuchtturm sein“, unterstreicht Pfarrcaritas-Vorsitzender Christian Steiger.
Die Karl Kübel Stiftung für Kind und Familie mit Sitz im südhessischen Bensheim unterstützt seit mehr als 40 Jahren weltweit Kinder und deren Eltern und arbeitet nach dem Prinzip der „Hilfe zur Selbsthilfe“. Sie will nach eigenen Angaben mit ihrer Arbeit zur sozialen Gerechtigkeit im In- und Ausland beitragen. Ziel der knapp 80 Projekte ist es, weltweit besonders benachteiligte Menschen zu stärken und ein gerechtes, familienfreundliches Umfeld zu fördern.
Stifter ist Unternehmer Karl Kübel († 2006), der nach dem Zweiten Weltkrieg mit den „3K“-Möbelwerken eines der führenden europäischen Möbelunternehmen aufbaute. 1972 gründete er die nach ihm benannte Stiftung und brachte in sie das 1973 verkaufte Industrie-Unternehmen „3K“ sowie den größten Teil seines Privatvermögens ein, ist dem Internetauftritt der Stiftung zu entnehmen.